Lars Eidinger in der Leica Galerie

Galerieleiterin Ulla Born und Lars Eidinger | Foto: Max Maxen

Der bekannte Schauspieler Lars Eidinger ist ein ebenso talentierter Fotograf. Die Leica-Galerie in der Kö-Galerie zeigt aktuell seine Ausstellung „Black & White Thinking“.

Cowboy Berlin 2022 © Lars Eidinger

Der bekannte Schauspieler Lars Eidinger ist ein ebenso talentierter Fotograf. Die Leica-Galerie in der Kö-Galerie zeigt aktuell seine Ausstellung „Black & White Thinking“.
In seinen Aufnahmen beschäftigt sich Lars Eidinger mit dem Phänomen des Schwarz-Weiß-Denkens, also mit der Tendenz, die Welt in Extremen wahrzunehmen, wie wir es heute verstärkt erleben. Dieses Denkmuster, das in der Psychologie auch als polarisiertes Denken bezeichnet wird, gilt als kognitive Verzerrung. Diese Verzerrung hält davon ab, die Welt so zu sehen, wie sie oft ist: komplex, nuanciert und voller Zwischentöne.
„Meine Motive sind teilweise mit Worten schwer zu erklären, weil sie Widersprüchliches zeigen und uneindeutig sind“, so Lars Eidinger. Die Bildsprache hingegen hält dem stand, weil sie nicht erklärt oder kommentiert, sondern offenbart. Georg Büchner lässt den Titelhelden in Dantons Tod sagen: „Die Welt ist das Chaos. Das Nichts ist der zu gebärende Weltgott.“
Diese Idee vom Nichts, vom nicht Sichtbaren, ist sein persönlicher Anlass zu fotografieren – das zu zeigen, was wir übersehen. Die Bilder sind nicht inszeniert. Sie stehen einerseits in der Tradition der Street Photography, andererseits des Object trouvé. „Es ist alles da, ich verhelfe ihm nur zur Sichtbarkeit“, so der Künstler.

Die Bilder der Ausstellung sind mit der Leica M11 entstanden.
Die Ausstellung ist bis 12. August 2023 in der Leica-Galerie, Kö-Galerie, zu sehen.