(Text: Michael Raschke, Fotos: Sani Resort)
Die Mönche vom Berg Athos gaben Starthilfe: Das Sani Resort auf Chalkidikis „drittem Finger“ präsentiert sich heute als luxuriöse Anlage mit fünf exzellenten Hotels und viel Privatsphäre.
Gott segne den Menschen, der das Transportmittel Golfcart erfunden hat. Denn hier im riesigen Sani Resort an der Westküste Kassandras sind die Wege lang, speziell im Sani Club. Die Anlage, eines von mittlerweile fünf um eine private Marina gelegenen Luxushotels im Resort, schmiegt sich an einen Hang – mit einem großen Wald im Rücken, dem Mittelmeer als natürliche Begrenzung davor und dem noch schneebedeckten Gipfel des Götterberges Olymp als Panorama. Von den Bungalows ganz oben bis hinunter zum Strand kann es zu Fuß schon mal 15 Minuten dauern. Vor allem der Weg zurück hinauf über die schön gepflasterten und mediterran bepflanzten Wege treibt dann manche Schweißperle auf die Stirn.
Dann also lieber das Golfcart. Ein Anruf bei der Rezeption genügt, und nach allerlängstens fünf Minuten steht einer der vielen elektrischen Shuttles samt Fahrer vor der Tür. Er verkürzt den Weg hinunter zum feinen Sandstrand, vorbei an der offenen Rezeption, an den Bungalows mit ihren Zimmern, Suiten und Privatpools, an Restaurants und Spa-Einrichtungen auf knappe fünf Minuten. Die Fahrer sind auskunftsfreudig, beantworten geduldig die vielen Fragen der Gäste, zeigen sich kenntnisreich. Kein Wunder: Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit der rund 2.500 Mitarbeiter im Familienunternehmen liegt bei 15 Jahren.
Klimaneutral und nachhaltig
Das liegt nahe bei diesem Arbeitsplatz. Er ist von Pinienwäldern und Olivenhainen, Feuchtgebieten und der Ägäis umsäumt und von der Sonne verwöhnt. Seit 2020 ist das vielfach ausgezeichnete Sani zudem Griechenlands erstes zertifiziertes klimaneutrales Resort mit einem umfassenden Nachhaltigkeitsprogramm, das auch den Schutz der umliegenden Wetlands mit seinen Hunderten Vogelarten – inklusive einer großen Flamingo-Kolonie – beinhaltet.
Die Anfänge
Seinen Ursprung nahm das Resort Anfang der 60er Jahre, als Bauunternehmer Andreas Andreadis mit einem Geschäftspartner ein völlig unerschlossenes, 1.000 Hektar großes Stück Land kaufte, das nur per Boot erreichbar war. Verkäufer waren die wenig weltlichen, aber keineswegs mittellosen Geistlichen der orthodoxen, frauenlosen Mönchsrepuplik Athos auf Chalkidikis „drittem Finger“. Damit gehörten indirekt auch die christlichen Männer zu den Pionieren des aufkommenden Tourismus in Nordgriechenland. Nach und nach folgten dem Sani Club dann Sani Beach, Porto Sani, Sani Asterias und zuletzt 2017 Sani Dunes. Allesamt Fünf-Sterne-Häuser, alle einzigartig und individuell in ihrer Ausgestaltung und mit insgesamt knapp 1.000 Zimmern, die in der rund siebenmonatigen Saison fast vollständig gebucht sind.
Dass die Gäste sich nicht ständig gegenseitig über die Füße laufen, dafür sorgen die rund 400 Hektar, die allein das Resort-Areal misst. Diese Größe sorgt für eben jene exklusive Weitläufigkeit und Privatsphäre, die Stammgäste schätzen. Sie kommen teils schon seit Jahrzehnten hierher. Im mondänen Sani Dunes etwa sind Anfang Juni gerade noch drei der knapp 140 Zimmer und Suiten frei. Menschen am Pool sieht man indes wenige. Kein Wunder: Er ist mit einer Größe von 3.500 Quadratmetern der größte beheizte Pool Griechenlands und zieht sich bis ans Meer hinunter.
Exzellente Kulinarik und Luxussuiten
Das Sani Resort ist trotz seiner Exklusivität und Luxuriosität eine behutsam gewachsene Ferienanlage, die den Gästen große Freiheit und Wahlmöglichkeiten lässt. Etwa in der Gastronomie: 26 Restaurants sind übers Resort verteilt, sie halten in ihrer Vielfalt Überraschungen für jeden Geschmack und aus aller Welt bereit. Gäste mit Halb- oder Vollpension können frei wählen, eine Reservierung ist angeraten. Das „Dine Around“-Konzept beinhaltet in den Restaurants zudem jeweils ein Menü ohne Aufpreis; wer à la carte essen möchte, erhält pro Erwachsenen einen Rabatt auf die Endrechnung von 20 Euro im Sani Beach und bis zu 40 Euro im Sani Asterias.
Hier, im vielleicht luxuriösesten der fünf Hotels, fand vor Kurzem die Eröffnung der brandneuen Beachfront Residental Suites statt. Innen- und Außenbereiche sind scheinbar nahtlos miteinander verbunden, die Suiten bieten Weinkühlschränke und Heimkinos, Beautybehandlungen auf dem Zimmer, private Infinity-Pools und, natürlich, einen unvergleichlichen Blick aufs wenige Meter entfernte Meer. Im Sani Asterias ist auch das mit zwei Michelin-Sternen prämierte Over Water Restaurant der französischen Spitzenköchin Stéphanie Le Quellec beheimatet.
Vom Sani Asterias bis zur resorteigenen Marina mit ihrer Piazza und den Luxusboutiquen ist es nicht weit. Sie ist eine Art verbindendes Element der Resort-Hotels, bis zu 215 Yachten haben hier Platz. Wer nicht mit der eigenen anreist, kann über Sanis VIP-Services eine buchen, samt Crew, für einen Tag, eine Woche oder länger. Ein- und Ausfahrt der Schiffe lassen sich gut von der Sea You Bar aus beobachten. Sie ist zudem ein idealer Platz für den Sundowner, mit einem wunderbaren Blick auf den Sani Hill und die dann glühende Ägäis.